Als Schnellender Finger oder Schnappfinger (Tendovaginitis stenosans) oder Sehnenscheidenentzündung (Tendinitis de Quervain) wird eine Sehnengleitstörung der Hand bezeichnet. Hierbei kommt es zu einer Verdickung der Sehnenscheiden der Fingerbeugemuskulatur. Am häufigsten tritt die Störung über dem Fingergrundgelenk auf der Innenseite der Hand auf. Die Fingerbeugemuskulatur kann nicht mehr ruhig in ihrer Sehnenscheide gleiten, sondern wird durch eine Schwellung der Sehnenscheide behindert. Manchmal tritt die Störung auch im Bereich des ersten Strecksehnenfachs bei den Sehnen des Daumens auf. Ganz selten ist sie angeboren, meist am Daumen.

Typisch für die Erkrankung ist die eingeschränkte Streckfähigkeit, sowie eine deutlich zu ertastende Verdickung der Sehne. Die schnellende Bewegung beim Strecken und Beugen der Finger gab der Erkrankung ihren Namen. Im fortgeschrittenen Zustand kann der Finger häufig nicht mehr eigenständig aus der gebeugten Stellung heraus bewegt werden. Es sind überwiegend Frauen mittleren Alters betroffen, aber natürlich auch Männer.

Tendovaginitis de Quervain

Eine Besonderheit ist die Tendovaginitis de Quervain, wenn also das erste Strecksehnenfach statt der Beugesehnen betroffen ist. Diese Erkrankung betrifft vor allem junge Mütter und Schwangere. In der Regel sind Spritzen, Ruhigstellung und konservative Maßnahmen nicht zielführend, um diese Störung nachhaltig zu behandeln.

Mit einer minimalinvasiven Operation kann jedoch eine lebenslange Heilung erreicht und das Wiederauftreten verhindert werden. Da Doz. Pabinger diese Operation in Lokalanästhesie durchführt, ist es dem Patienten schon nach kurzer Zeit möglich, in den Alltag zurückzukehren.

Dr. Pabinger hat seine eigene Frau wegen dieser Krankheit kurz nach der Geburt ihres gemeinsamen Kindes operiert. Sie konnte sich bereits fünf Tage nach der Operation wieder an der betroffenen Hand abseilen, wie in dem Video zu sehen ist.

Operative Therapie

Die Entlastung der eingeengten Sehne erfolgt durch einen kleinen Schnitt in Lokalanästhesie. Ein Wiederauftreten wurde bisher bei keinem Patienten beobachtet, den Dr. Pabinger behandelt hat. In seltenen Fällen wird die Störung auch bei den Zehen diagnostiziert, kann aber mit derselben Methode erfolgreich behandelt werden.

Diese Operationsmethode ohne Vollnarkose ist auch für ältere Menschen geeignet, denn sie dauert nur wenige Minuten und ist absolut schmerzfrei. Dr. Pabinger verfügt über die mikrochirurgische Erfahrung und genaue Kenntnis des Nervenverlaufs, um diese Methode erfolgreich durchführen zu können.

Risiken

Bei einem kleinen Prozentsatz der auswärts operierten Patienten treten irreversible Nervenschädigungen für die Finger auf. Bei uns ist das bisher noch nie passiert, obwohl wir schon sehr viele Patienten behandelt haben. Ursache ist meist eine unzureichende OP-Technik, da die Nerven in der Hand oft einen anderen Verlauf als im Anatomie-Handbuch haben. Dabei hilft Erfahrung und Gefühl, die Technik den individuellen Gegebenheiten des Patienten anzupassen, um die Operation möglichst schonend zu Ende zu bringen. Bei Diabetikern und starken Verwachsungen kann es postoperativ kurzfristig für wenige Tage oder Wochen zu einer reversiblen Gefühlsmilderung kommen. 

Sehen Sie sich die Bilder von teils abenteuerlichen Nervenverläufen und Komplikationen an.

Hier sehen Sie die Hand meiner Frau (mittlerweile rechts und links operiert) 5 Tage postoperativ beim Klettern.

Sie haben für 1 Tag einen Verband, dann für 2 Wochen ein Pflaster. Sie können bereits am ersten Tag den Haushalt machen. Meist betrifft diese Erkrankung ja junge Mütter, Sie können auch problemlos stillen, da die Operation nur mit 3ml Lokalanästhesie gemacht wird. 

Nachbehandlung

• Pflasterverband
• Tätigkeiten im Haushalt am selben postoperativen Tag
• Büroarbeit nach zwei Tagen möglich