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Happy Index: Wie eine Knieprothese „glücklich“ machen kann

Laut einer Studie sind nur 4 % aller Patientinnen und Patienten mit einer Knieprothese „sehr glücklich“. Gründe dafür können beispielsweise fehlerhafte Implantate sein oder, dass zu früh operiert wurde. Doz. Dr. Pabinger ist Experte in Sachen Knieprothese mit jahrzehntelanger Erfahrung und hat es geschafft, dass seine Patientinnen und Patienten auch mit künstlichem Kniegelenk glücklich durchs Leben gehen.

Wieso Knieprothesen oft „unglücklich“ machen

Eine Forschungsgruppe mit Expertinnen und Experten von der Medizinischen Fakultät der Harvard University, der University of Oxford und der Universität Innsbruck, der auch Doz. Dr. Christof Pabinger angehört, haben über viele Jahre Publikationen mit Gelenksprothesen ausgewertet, standardisiert und Produkte sowie Patientinnen und Patienten verglichen. Dabei haben sie herausgefunden, dass folgende Punkte für Probleme bei Knieprothesen verantwortlich sein können:

  • Was Ärztinnen und Ärzte als Erfolg bezeichnen, ist in den Augen der Patentinnen und Patienten nicht immer ein Erfolg. Der Grund dafür liegt oft darin, dass zu früh operiert wird und sich die Erwartungshaltung der Patientinnen und Patienten nach der OP nicht erfüllt. Bevor operiert wird, ist es also enorm wichtig, alle konservativen, also nicht-operativen, Mittel auszuschöpfen.
  • Der Zulassungsprozess war in der Europäischen Union in den letzten Jahrzehnten derart mangelhaft, dass auch fehlerhafte Implantate in einem größeren Ausmaß in Umlauf gebracht wurden. Die Forschungsgruppe hat daher bewirkt, dass mittlerweile alle EU-Staaten mit nationalen Prothesenregistern ausgestattet sind, die nun die echten Daten der Krankenhäuser beinhalten müssen. Das hat auch gezeigt, dass das verwendete Produkt für die Langlebigkeit der Prothese 10-mal wichtiger ist als der betreuende Arzt oder die betreuende Ärztin.

In Österreich werden zu viele Knieprothesen eingebaut (218 statt 150 pro 100.000 im OECD Schnitt). Fotocredit: Getty Images via Canva.com

 

Unglückliche Knieprothese: ein österreichisches Problem?

Österreich hat eine der höchsten Implantationsraten sowie eine der höchsten Revisionsraten, also der neuerliche Austausch bei Versagen der Prothese, weltweit. Im OECD-Schnitt werden pro 100.000 Menschen 150 Knieprothesen eingebaut, in Österreich sind es 218. Grund dafür kann auch die verwendete Prothese sein: Während z. B. sogenannte Hemischlitten oder Teilprothesen in 20 % der Fälle nochmal ausgetauscht werden müssen, überleben Produkte wie z. B. ein Oberflächenersatz, mit Erhalt der eigenen Sehnen und Bänder, in 94 % der Fälle über 10 Jahre.

 

Knieprothese vermeiden oder hinauszögern: Was kann ich tun?

Bevor operiert wird, sollte man auf alle möglichen konservativen Mittel zurückgreifen. Das können beispielsweise Einlagen mit Schuhaußenranderhöhung gegen das O-Bein, Spritzen in das abgenutzte Gelenk oder eine Stammzelltherapie sein. Doz. Dr. Christof Pabinger erklärt dazu: „Durch eine exakte Planung und ein Ausreizen sämtlicher gelenkserhaltender Maßnahmen sind unsere Patientinnen und Patienten besonders zufrieden und es kommt auch nur äußerst selten zu Komplikationen. Für uns der Happy Index für glückliche Patientinnen und Patienten.“ Der Mediziner freut sich, dass sich sein Team und er dadurch und durch die besonders persönliche und innovative Patienten-Kommunikation im OPZ und IRM mittels Telemedizin in Graz seit Jahren schon einen Namen machen konnten.

 

Über Doz. Dr. Christof Pabinger

Doz. Dr. Christof Pabinger ist ärztlicher Leiter des Orthopädie Zentrums (OPZ) und des Instituts für Regenerative Medizin (IRM) in Graz. Er beschäftigt sich praktisch und wissenschaftlich seit 1995 mit künstlichen Gelenken und hat bereits einige tausend Patientinnen und Patienten zu diesem Thema nachuntersucht und hunderte künstliche Gelenke eingesetzt. Doz. Pabinger hat darüber hinaus eine Übersicht aller am Markt befindlichen Produkte mit längst möglichem Nachuntersuchungszeitraum publiziert. Mit hunderttausenden Patientinnen und Patienten, bis zu 50 Jahren postoperativ, ist diese Publikation der größte Datensatz an Ergebnissen zu Gelenks-Prothesen weltweit. Pabingers Publikationen wurden bereits über 500-mal zitiert und zählen damit zu den meistgelesenen Fachartikeln in der Orthopädie überhaupt.

Doz. Dr. Christopf Pabinger forscht seit über 25 Jahren zur Qualitätsmessung von künstlichen Gelenken.

 

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