Rekonstruktion der Tibialis Post. Sehne

Rekonstruktion der Tibialis posterior Sehne: Was ist das?

Wenn die Sehne am Hinterfuß oder Sprunggelenk gerissen oder ausgeleiert ist, muss diese Verletzung operativ saniert werden. Sind keine Abnützungen vorhanden, kann dies gelenkserhaltend durchgeführt werden.

Die M. Tibialis posterior Sehne ist essentiell für das physiologische Gewölbe des Fußes. Sobald diese Sehne reißt, fällt das Gewölbe zusammen und es entsteht ein sogenannter Knickfuß / Plattfuß. Dabei verschieben sich die Knochen und es bildet sich pathologische Beschwielung und Schmerzen.

Diese gerissene Sehne kann man nicht wieder zusammennähen, es muss ein Sehnenersatz implantiert werden. Dafür verwendet man eine der vielen Sehnen der Zehenmuskulatur, bevorzugt eine Sehne des M. Flexor digitorum longus oder des M.Hallucis longus.

Diese Operatoin geht nur, wenn noch keine Abnützungen (=Arthrose) vorhanden sind. Da diese Sehne alleine nicht stark genug wäre, alle Funktionen des M. Tibialis posterior zu erfüllen, muss der Rückfuß verändert werden, um das Gewölbe zu stabilisieren und die neue Sehne zu unterstützen:

Knöcherne Begleiteingriffe

Viele verschiedenen Methoden dienen vor allem dazu, den Fuß zu stärken und zu begradigen. Je nach Anatomie und Belastung des Fußes kann aus einer Vielzahl an Methoden gewählt werden: ein Schnitt in den Fersenknochen (Evans Osteotomie im Fersenbein), ein zylindrischer Zapfen in das Sprunggelenk (Subtalare Arthrodese), eine Verlängerung der Achillessehne oder ein Schnitt im Mittelfußbereich (Cuneiforme Osteotomie, Cotton Wedge). Oft ist dies minimalinvasiv möglich.

Ziel aller Maßnahmen ist eine Korrektur der Deformität und eine Reduktion der Schmerzen. Der Fuß soll wieder unter dem Unterschenkel stehen.

Spezifischer postoperativer Verlauf

Tag 1-5: Fußverband und Spaltgips, Eis auflegen, Bein hochlagern, Schmerzmedikation. 12 Stunden andauernde Taubheit im Bein. Sie sollen viel im Bett bleiben, wenig herumgehen. Erste Kontrolluntersuchung mit Röntgen. Sie können sich alleine versorgen, wie bei einer Grippe in etwa.

Woche 2-4: Verbandwechselund Lymphdrainage wöchentlich, Gipsschluss. Sie sollen mit ca. 15-30 kg belasten und verwenden 2 Krücken außerhalb des Hauses und eine Krücke zuhause. Sitzende Arbeit ist möglich, Bein hochlagern.

Woche 4-7: Röntgenkontrolle, Verbandwechsel je nach Bedarf, Umstieg auf den Walkerschuh, Start der Physiotherapie. Wir fertigen eine Spezialeinlage an, die Ihren Fuß in bequemen Schuhen stützt.

Woche 8: Stehende oder gehende Arbeit ist bis zu 8 Stunden täglich möglich mit einer Spezialeinlage, danach ist der Fuß aber angeschwollen. Rechnen Sie für 4-6 Monate mit Schwellungen im Fuß

Monat 3-6: Sie können den Alltag und den Beruf problemlos meistern. Bei Sport verspüren Sie noch deutliche Einschränkungen. Der Fuß ist nach wie vor geschwollen. Sie erreichen den Einbein-Zehenstand.

Monat 6-12: Der Fuß ist abgeschwollen und gut belastbar.

Monat 12-18: Sie können nun wieder > 10km Laufen und stundenlang Bergsteigen, Tanzen, Vollkontaktsportarten ausführen. Der Fuß ist abgeschwollen und gut belastbar.

Hinweis

Rechnen Sie für 6-12 Monate mit Schwellungen im Fuß!

 

Je nach biologischer Reparaturkompetenz kann Ihre Heilung von diesem Plan erheblich abweichen. Eine Garantie kann nicht gegeben werden.

 

OP Dauer:
 spinal / ANAufenthalt:

Vorher- / Nachher-Bilder (mit Klick auf das Bild vergrößern):

©2021 -  Priv.Doz.Dr.med.Christof Pabinger

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