Wenn sich die Großzehe (lat: "hallux") in Richtung Kleinzehe verbiegt, so spricht man von einem Hallux Valgus. Der verschobene Mittelfußknochen ragt als "Überbein" hervor. Das Quergewölbe flacht sich ab und bricht zusammen. Es entstehen Schmerzen unter dem 2. und 3. Strahl. Eine Instabilität im Mittelfuß verstärkt die Fehlstellung.
Überbeine sind meistens genetischen Ursprungs, können aber auch durch unpassendes Schuhwerk verursacht oder verschlimmert werden. Hallux Valgus tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf, und nur sehr selten bei Menschen, die keine Schuhe tragen. Sobald es zu einem Überbein kommt, verschlechtert sich die Valgusfehlstellung nach und nach und die Zehe hebelt sich aus dem Gelenk.
Da die Schmerzen durch Kontakt entstehen, hängen die Symptome von den Schuhen ab, die man trägt. So kann es sein, dass bereits eine minimale Fehlstellung sehr schmerzhaft ist, da keine Schuhe mehr angenehm getragen werden können. Andererseits gibt es extreme Fälle, die kaum Beschwerden hervorrufen.
Daraus kann man 2 Behandlungsmethoden für den Hallux Valgus ableiten: entweder man verändert die Form aller Schuhe, oder die Form des Fußes.
Sobald eine Hallux-Valgus-Fehlstellung schmerzhaft wird, empfiehlt sich allerdings eine Operation. Je nach Ausmaß und Schwere der Valgus-Fehlstellung, dem Auftreten von Abnützungen im Großzehengelenk und der Distanz zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen (was man Intermetatarsalwinkel nennt) sind unterschiedliche Operationsmethoden das Mittel der Wahl.