Hallux valgus Operation: Lapidus­überbein­entfernung

Hallux valgus und Überbein

Wenn sich die Großzehe (lat: "hallux") in Richtung Kleinzehe verbiegt, so spricht man von einem Hallux Valgus. Der verschobene Mittelfußknochen ragt als "Überbein" hervor. Das Quergewölbe flacht sich ab und bricht zusammen. Es entstehen Schmerzen unter dem 2. und 3. Strahl. Eine Instabilität im Mittelfuß verstärkt die Fehlstellung.

Überbeine sind meistens genetischen Ursprungs, können aber auch durch unpassendes Schuhwerk verursacht oder verschlimmert werden. Hallux Valgus tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf, und nur sehr selten bei Menschen, die keine Schuhe tragen. Sobald es zu einem Überbein kommt, verschlechtert sich die Valgusfehlstellung nach und nach und die Zehe hebelt sich aus dem Gelenk.

Da die Schmerzen durch Kontakt entstehen, hängen die Symptome von den Schuhen ab, die man trägt. So kann es sein, dass bereits eine minimale Fehlstellung sehr schmerzhaft ist, da keine Schuhe mehr angenehm getragen werden können. Andererseits gibt es extreme Fälle, die kaum Beschwerden hervorrufen.

Daraus kann man 2 Behandlungsmethoden für den Hallux Valgus ableiten: entweder man verändert die Form aller Schuhe, oder die Form des Fußes.

Sobald eine Hallux-Valgus-Fehlstellung schmerzhaft wird, empfiehlt sich allerdings eine Operation. Je nach Ausmaß und Schwere der Valgus-Fehlstellung, dem Auftreten von Abnützungen im Großzehengelenk und der Distanz zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen (was man Intermetatarsalwinkel nennt) sind unterschiedliche Operationsmethoden das Mittel der Wahl.

Lapidus-Überbeinentfernung: Was ist das?

Hierbei handelt es sich um eine speziell entwickelte Operation, bei der auf die Beweglichkeit kleiner Gelenke im Fuß geachtet wird. Neben dem Strecken der Großzehe und der Entfernung des Überbeins wird das erste Tarsometatarsalgelenk fusioniert. Dabei verhindert man zukünftiges Auftreten von Abnützung und eine Überbeweglichkeit (Hypermobilität) dieses kleinen Gelenks.

Durch die Stabilisation des Tarsometatarsalgelenks mittels zweier Schrauben oder Platte wird das Risiko einer wiederkehrenden Valgus-Fehlstellung minimiert und ist die stärkste Korrektur möglich.

Rehabilitation

Nach der Operation ist es von besonderer Wichtigkeit, dass Sie die Knochenheilung abwarten und anfänglich einen Spezialschuh tragen und später eine Einlage.

Durch diesen Eingriff werden Sie sich in Ihren Schuhen viel wohler fühlen. Das heißt aber nicht unbedingt, dass Sie sofort in engen High Heels herumlaufen können. Es wird in etwa 2 Monate dauern, bis der Knochen abgeheilt ist. Erst nach 4-6 Monaten wird dann auch die Schwellung im Fuß zurückgehen und erst nach 6-12 Monaten verschwunden sein. Der Fuß wird dauerhaft verändert sein und Sie können manche Schuhe postoperativ nicht mehr tragen.

Spezifischer postoperativer Verlauf

1.Woche: Verband, Eis auflegen, Hochlagern – viel Liegen, so wie bei einem grippalen Infekt. Tägliche Verbandwechsel in den ersten 3 Tagen durch Doz. Pabinger. Tragen Sie immer den Spezialschuh.

2. Woche: Nahtentfernung bei uns. Ab jetzt wöchentlich Lymphdrainagen. Sitzende Arbeit teilzeit möglich. Spezialschuh.

3. Woche: Spaziergänge mit Spezialschuh bis zu einer Stunde möglich. Büroarbeit mit Hoch-lagerung möglich

4. Woche: Stehende Arbeit möglich im Spezialschuh.

6. Woche: Abschlussröntgen, Gehende Arbeit ganztags in Turnschuhen möglich.

2.-3. Monat: Der Benefit ist merkbar, Beginn mit Sport, Schwellung nach wie vor. Einlagen wichtig.

6.-9. Monat: Nach Belastung noch geringe Schwellung.

12. Monat: Keine Schwellung mehr, endgültiges Ergebnis.

Hinweis

Rechnen Sie für 6-12 Monate mit Schwellungen im Fuß!

Vorher- / Nachher-Bilder (mit Klick auf das Bild vergrößern):

©2021 -  Priv.Doz.Dr.med.Christof Pabinger

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